AceBeam X80 - Suchscheinwerfer

Von Yonc DACH

AceBeam X80

Vor einiger Zeit durfte ich bereits die X45 von AceBeam testen. Mit der X80 bringt AceBeam nun eine Taschenlampe auf den Markt, welche mit 25'000 Lumen noch heller und trotzdem kleiner ist, als die X45. Ausserdem sind neben den weissen auch noch LEDs in rot, grün, blau und UV verbaut. Auf dem Papier wirkt die X80 also sehr beeindruckend. Was sie im Alltag taugt, erfahrt ihr in diesem Review.

Unboxing

Schon bei der Verpackung hat sich im Vergleich zur X45 einiges geändert. Die X80 kommt nämlich nicht wie bei AceBeam bisher üblich in einer langweiligen, braunen Verpackung, sondern in einer bunten Schachtel. Auf dieser sind die wichtigsten Daten zur Taschenlampe aufgedruckt. Verschlossen ist die Schachtel mit einem Magneten.

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Das Glas auf der Vorderseite wird durch eine Folie geschützt. Diese sollte vor dem ersten Einschalten der Lampe entfernt werden. Ebenfalls entfernen muss man vier Plastikstreifen im Akkuhalter. Diese verhindern, dass die Lampe währen dem Transport eingeschalten und die Akkus entladen werden. An dieser Stelle hätte ich nun auch ein Foto vom Akkuhalter der X45 einfügen können. Akkuhalter und Akkus sind nämlich genau die gleichen und können problemlos zwischen den beiden Lampen ausgetauscht werden.

Die X80 ist ziemlich genau so gross wie eine 33cl Getränkedose. Dadurch wirkt sie trotz der extremen Helligkeit recht handlich. Im Vergleich zur X45 ist der Kopf der Lampe einiges kleiner geworden.

Leuchtmodi

Für ordentlich Licht sorgen bei der X80 insgesamt 19 LEDs. Die 25'000 Lumen weisses Licht kommen von den 12 XHP50.2 LEDs. In der Mitte befinden sich je zwei LEDs für Rot, Blau und Grün sowie im Zentrum eine UV LED.

Bedient wird die Taschenlampe mit dem Schalter auf der Seite. Den Druckpunkt des Schalters empfinde ich als unangenehm. Der Schalter fühlt sich nicht sehr hochwertig an. Trotz dieser Kritik, der Schalter erfüllt seinen Zweck. Durch einfaches Drücken wird die X80 ein- und ausgeschalten. Ist die Lampe an, wird durch Drücken und Halten zwischen den verschiedenen Helligkeitsstufen durchgeschalten.

In den Turbo Modus kommt man durch einen Doppelklick im eingeschalteten Zustand. Mit einem weiteren Doppelklick gelangt man in den Turbo Max Modus mit 25'000 Lumen. Durch dreifaches Klicken kommt man zu jeder Zeit in den Strobe Modus. Ausserdem gibt es einen Ultra-low Modus mit 80 Lumen. In diesen kommt man, wenn man den Schalter im ausgeschalteten Zustand gedrückt hält.

Die Anordnung der LEDs sowie der sehr kurze Reflektor lassen bereits vermuten, dass die X80 einen sehr breiten Abstrahlwinkel hat. So eignet sie sich vor allem dafür, eine grosse Fläche direkt vor einem auszuleuchten. AceBeam gibt dennoch eine Leuchtweite von 332m an. Im Normalfall ist man aber vom Licht, welches direkt vor einem auf den Boden fällt, so geblendet, dass man sowieso nicht mehr 332m weit sehen kann. Wie die verschiedenen Helligkeitsstufen wirken, habe ich versucht auf einigen Bildern festzuhalten. Die nachfolgenden Bilder wurde alle mit denselben Einstellungen aufgenommen. UV und der Ultra-low Modus sind nicht vertreten, da diese mit den verwendeten Einstellungen nicht sichtbar waren. Von Auge sind aber auch diese beiden Stufen gut sichtbar.

Die 25'000 Lumen sind schon sehr beeindrucken und nochmals deutlich heller als die 16'500 Lumen, welche ich bereits von der X45 kannte. Aber Achtung, die Lampe wird auf hellster Stufe sehr schnell extrem heiss. Und nach ca. 1 Minute ist dann auch schon vorbei und die X80 beginnt die Helligkeit zu reduzieren. Aber wozu braucht man eigentlich die verschiedenen Farben? AceBeam selbst macht dazu keine Angaben. Im Internet habe ich allerdings die nachfolgenden Anwendungsgebiete für die verschiedenen Farben gefunden.

Rot: Durch rotes Licht wird die Nachtsicht nicht so stark eingeschränkt. Man kann also mit rotem Licht im Dunkeln etwas suchen und sieht auch noch gut, wenn das Licht wieder aus ist.

Grün: Grünes Licht eignet sich offenbar besser zum Lesen von Karten und schränkt die Nachtsicht ebenfalls weniger ein als weisses Licht. Ausserdem ist das menschliche Auge für grünes Licht am empfindlichsten.

Blau: Mit blauem Licht sollen sich Blut- oder Ölspuren besser sehen lassen. Und was macht es? Es leuchtet blau.

UV: Unter UV Licht beginnen gewisse Dinge zu leuchten. So lassen sich zum Beispiel Banknoten auf ihre Echtheit überprüfen. Ebenfalls spannend ist es, sich einmal Fahrausweiss oder Pass unter UV Licht anzuschauen. Auf der Identitätskarte erscheint unter UV Licht beispielsweise die Helvetia.

Verarbeitung

Von aussen macht die X80 grundsätzlich einen guten Eindruck. Dennoch empfinde ich die Qualität nicht so hochwertig wie beispielsweise bei einer Olight Lampe. Dies liegt wohl einerseits am bereits erwähnten Schalter sowie der meiner Meinung nach nicht sehr schönen Rändelung. Die Beschriftungen auf der Seite sowie am hinteren Deckel sind sauber graviert.

Gegenüber vom Schalter befindet sich eine LED. Diese ändert ihre Farbe je nach Spannung der Akkus. Liegt die Akkuspannung über 14 Volt leuchtet die LED grün, zwischen 13-14 Volt orange und unter 13V schaltet sie auf Rot. So hat man einen guten Überblick über den aktuellen Akkustand. Ebenfalls gut gefällt mir der Stativanschluss. Dieser wird normalerweise von einer Schraube verdeckt, an der sich ein Lanyard befestigen lässt. Entfernt man die Schraube, kann man die X80 an einem Stativ befestigen.

Und dann gibt es da noch so ein Ding auf der Seite. Was es genau ist, wird weder auf der Homepage von AceBeam noch in der Bedienungsanleitung erwähnt. Gemäss Aufschrift sollte das Ding aber nicht verdeckt werden. Ich gehe davon aus, dass es sich bei dem Ding um ein Überdruckventil handelt. Dies macht Sinn, da sich die X80 extrem schnell erwärmt. Der entstehende Überdruck kann so über das Ventil entweichen.

Der Härtetest

Ein weiterer Punkt, denn ich so noch bei keiner anderen Taschenlampe gesehen habe ist, dass die X80 angeblich bis zu einer Tiefe von 30 Meter Wasserdicht ist. Das musste ich natürlich testen und bin dazu an den Walensee gefahren. Vom Boot aus wollte ich die X80 dann 30m in die Tiefe lassen.

An der X80 habe ich eine GoPro befestigt, um den Tauchgang auf Bildern festzuhalten. Danach wurde beides an einem 30m langen Massband und zusätzlich an einer Schnur befestigt. Doppelt gesichert ging es dann 30m in die Tiefe.

Trotz 5000 Lumen war unter Wasser nicht viel zu sehen. Nachdem das Massband vollständig abgerollt war, liess ich die X80 kurz in der Tiefe ruhen. Danach wurde sie wieder aus dem Wasser gezogen.