Axt-Guide
Mit Bushcraft-Messern lässt sich in der Natur vieles bearbeiten - aber manchmal braucht es eine Axt, die hartnäckiges Material spaltet. Eine solche kommt sowohl in der Wildnis zur Verteidigung, als auch beim Bau von Hütten oder im Handwerk zum Einsatz. Form und Grösse entscheiden über die Verwendung.
Welche Arten von Äxten es gibt, wozu genau sie sich eignen und was für Qualitätsmerkmale entscheidend sind, verraten wir im Folgenden.
1. Woran erkenne ich eine gute Axt?
Sie sollte optimal in der Hand liegen und den für den Einsatzzweck passende Form und Schneide haben. Qualitätsmerkmale sind eine präzise Verarbeitung, ein stabiler Schaft aus gutem Holz, eine scharfe, rostfreie Klinge, sowie kleine Details: beispielsweise Kerben, die die Handhabung erleichtern, ergonomische Schäfte oder die Dichte des Metalls, aus dem der Kopf besteht. Hier bieten sich Vergütungsstähle wie C45, C55 und S55C an, die eine hohe Festigkeit und Verschleissfestigkeit aufweisen.
Was den Schaft betrifft, sind das sehr belastbare, harte Hickory-Holz oder das elastischere, aber weniger robuste der Esche eine gute Wahl. Im Idealfall ist ein Holzschaft mit Leinöl oder etwas Ähnlichem behandelt, das es vor Witterung schützt.
Alternativen sind Griffe aus Fiberglas oder Ganz-Stahl. Ersteres ist sehr leicht und gut für transportable, kleine Äxte geeignet, letzteres fällt schwer aus, punktet dafür aber mit Haltbarkeit und Stabilität. Bei diesen beiden Varianten ist zu beachten, dass der Schaft bei Bedarf nicht ausgetauscht werden kann.
Hilfreiche Extras können Lederholster mit fester Gürtelschlaufe, Schutzhüllen oder anbringbare Taschen für zusätzliches Werkzeug sein. Hier gilt es wieder, den Zweck im Hinterkopf zu haben.
2. Welche Typen gibt es?
Grundsätzlich lassen sich die zweihändig geführten Äxte von den kleineren Beilen unterscheiden, die mit nur einer Hand gehalten werden. Untergruppen beider Kategorien sind die Bushcraft-Äxte , Tomahawks , Spaltäxte und Schnitzbeile .
Erstere sind aufgrund ihrer geringen Grösse und Grammzahl leicht zu transportieren. Oft weisen sie kleine, integrierte Taschen für Outdoor-Tools - zum Beispiel Messer - auf.
Die Tomahawks werden auch Streitäxte oder Kriegsbeile genannt und haben ihren Ursprung in indianischen Stämmen, wo sie als Waffen und Werkzeuge dienen. Traditionell haben sie kurze, gerade, hölzerne Schäfte.
Spaltäxte tragen ihre Verwendung im Namen: Sie dienen dem Zerteilen von Holz und kommen beim Fällen von Bäumen zum Einsatz. Eine kurze Schneide macht das möglich.
Im Gegensatz dazu existieren die Schnitzbeile , welche entlang von Holzfasern schneiden, jedoch nicht gegen deren Richtung. Bei ihnen ist die Schneide lang, dünn und gerade.
3. Wie verwende ich welche Axt?
Bushcraft-Äxte sind treue Begleiter für Survival-Fans, denn sie lassen sich problemlos überallhin mitnehmen. Ob zum Einschlagen von Zeltheringen, Zerhacken kleiner Pflanzen oder Vorbereiten von Feuerholz - die Bushcraft-Axt macht trotz ihrer geringen Grösse eine Menge mit. Kompakt, leicht, mit kurzem Griff und einfacher Schneidenform ist sie gut erkennbar.
Bei einer Tomahawk fällt der Schaft mit 25 bis 50 cm Länge ebenfalls kurz aus, aber die Klinge ist eine andere - meist hat sie eine geschwungene, nach hinten spitz zulaufende Form. Ursprünglich kam dieses Ende, das auch Dorn genannt wird, im Nahkampf zum Einsatz. Heutzutage ist es vor allem im Survival-Bereich ein nützliches Extra.
Die Spaltaxt hat meist einen langen, dünnen Schaft aus Holz, damit Gewicht eingespart wird und sie effektiv geschwungen werden kann. Die Kraftübertragung auf das zu bearbeitende Holz ist hier von grosser Bedeutung. Daran angepasst ist die Form der Schneide - sie fällt kurz und robust aus. So lässt sich das Holz bestmöglich gegen die Faserrichtung spalten. Um die Genauigkeit der Hiebe zu erhöhen, befindet sich bei manchen Exemplaren unter dem Kopf eine Fingerkerbe.
Ein Schnitzbeil ist - wie die Bushcraft-Axt - klein und handlich, mit dem Unterschied, dass es sich besser für das Schnitzen eignet, da die Klinge noch schmaler ist.
Fazit
Jede Axt hat ihre Vor- und Nachteile. Eine Axt mit langem Schaft eignet sich prinzipiell gut für grober Arbeiten wie den Bau einer Hütte oder das Schlagen von Feuerholz. Bei kurzem Griff und handlichem Aufbau öffnet sich die Möglichkeit, die Axt immer dabei zu haben und als Outdoor-Tool zu verwenden - beispielsweise fürs Camping oder Survival-Ausflüge. Am besten entscheidest Du nach den Kriterien, die Dir am wichtigsten sind - die grundlegenden Axt-Arten sind hier noch einmal aufgelistet:
- Bushcraft-Axt : klein, leicht, handlich, mit kurzem Schaft und simpler Klinge, geeignet für das Vorbereiten von Feuerholz, Schneiden von kleinen Hölzern und Geäst oder einfache Schnitzarbeiten, manchmal mit Extras wie Taschen versehen
- Tomahawk : auch Streitaxt oder Kriegsbeil genannt, mit kurzem Schaft, aber grösserer, geschwungener Klinge, geeignet für Wald, Garten oder Landwirtschaft, zum Schlagen von Feuerholz oder Einschlagen von Zeltheringen
- Spaltaxt : mit langem Schaft und kurzer, robuster Schneide, geeignet für das Durchtrennen von Holzfasern entgegen ihrer Richtung, optimal für die Verarbeitung zu Feuerholz
- Schnitzbeil : Klein, handlich, mit kurzem Griff und schmaler Klinge für Schneidarbeiten entlang der Faserrichtung des Holzes