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Sicherheitsklassen bei Taschenlampen

Von Yonc DACH

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Ob beim Wandern, beim Camping, beim Tauchen oder regulär im Alltag: Taschenlampen sind vielfältig einsetzbar. Dabei sind diese an ihren jeweiligen Anwendungsbereich angepasst. So ist es zum Beispiel nur logisch, dass Tauchlampen wasserfest sein müssen. Aber auch andere Taschenlampen  sind gegen Umwelteinwirkungen widerstandsfähig. Dieser Grad an Resistenz wird durch die IP Schutzarten, auch Sicherheitsklassen genannt, angegeben.

Was bedeuten die IP Schutzarten?

Der sogenannte IP-Code setzt sich aus der Schutzartenkennzeichnung „IP“, kurz für „International Protection“ sowie zwei weiteren Zahlen zusammen. Vereinzelt können bis zu zwei zusätzliche Buchstaben die Angaben weiter differenzieren. Diese Schreibweise sowie die jeweiligen Angaben sind nach der IEC/EN 60529 genormt.


Die erste Kennziffer zwischen 0 und 6 gibt den Schutz gegen das Eindringen von festen Fremdkörpern an. Gemeint ist damit die Widerstandsfähigkeit des Gehäuses gegen Staub und kleine Steine. Gelangen diese in das Innere der Lampe, kann dies die Funktionalität beeinflussen. Die zweite Kennziffer zwischen 0 und 9 gibt den Schutz des Betriebsmittels gegen Wasser mit schädlicher Wirkung an. Denn wenn Flüssigkeit an die elektrischen Schaltkreise einer Taschenlampe gelangt, werden diese beschädigt. Bei Anwendungen, bei denen der Kontakt mit Wasser nicht ausgeschlossen werden kann, sollte daher auf eine der entsprechenden Sicherheitsklassen zurückgegriffen werden.

Welche Schutzart bei welcher Taschenlampe?

Bei den Ziffernangaben gilt prinzipiell: je höher die Zahl, desto besser der Schutz! Ist eine Kennziffer nicht angegeben, so wird an deren Stelle der Buchstabe „X“ geschrieben. So entstehen Angaben wie „IPX4“. Da nur die 2. Kennziffer angegeben ist, beschränkt sich die Aussagekraft auf die Widerstandsfähigkeit des Gehäuses gegen das Eindringen von Wasser. Die genaue Bedeutung der Kennziffer ist der Norm zu entnehmen. Demnach gewährleistet die Kennziffer 4 einen Wasserschutz gegen Spritzwasser aus allen Richtungen.


Taschenlampen mit einer IPX4-Kennzeichnung sind für Regenschauer, zum Tragen während dem Duschen oder anderen Formen von Spritzwasser geeignet und somit ideal für den Alltag oder kleine Wanderausflüge.

Bei größerer Beanspruchung gibt es Lampen mit der IP Kennzeichnung „IPX8“. Die Kennziffer 8 gibt dabei an, dass ein Schutz gegen zeitweiliges bzw. kontinuierliches Ein- und Untertauchen in Wasser gegeben ist. Begeisterte Abenteuer und Outdoorfreaks sind hiermit richtig beraten. Auch wenn die Lampe mal in den Fluss fallen sollte, gezielt zum Tauchen verwendet wird oder ein Wolkenbruch das Zelt unter Wasser setzt – Lampen diesen Grades sind beinahe jeder Situation gewachsen und funktionieren zuverlässig.


Manchmal reicht der Schutz gegen Wasser jedoch nicht aus. Gerade am Strand oder auf staubigen Wegen setzen sich Staubpartikel im Inneren eines ungeschützten Gehäuses ab. Langfristig werden dadurch die Lebensdauer und Leistung negativ beeinflusst. Für diese Zwecke gibt es Taschenlampen mit der Kennzeichnung „IP68“. Die 6 stellt die höchste Stufe des Fremdkörperschutzes dar und garantiert ein staubdichtes Gehäuse. Die Kennziffer 8 schützt, wie bereits erläutert, gegen Untertauchen. Solche Lampen sind absolute Allrounder und können für beinahe jeden Zweck verwendet werden.

Wie werden die

getestet?

Um den Schutzgrad der Taschenlampe zu ermitteln, werden normgerechte Prüfungen durchgeführt, mittels derer die IP Sicherheitsklassen bzw. Schutzarten festgelegt werden. Durchgeführt werden diese Prüfungen in akkreditierten Prüflaboren.

Dazu gibt es verschiedene Prüfkammern und -einrichtungen, welche Umweltsituationen simulieren. Für die Schutzarten IPX3 und IPX4 werden Regen-/Spritzwassertestkammer verwendet. Diese Boxen aus Aluminium verfügen über verstellbare Spritzdüsen, die in unterschiedlichen Winkeln auf die zu prüfende Taschenlampe ausgerichtet sind.


Für IPX8 werden Druckbehälter verwendet. Im Grunde handelt es sich dabei um einen mit Flüssigkeit befüllten Tank, welcher mit Druckluft beaufschlagt wird. Mit Drücken von bis zu 9 bar wird der hydrostatische Druck simuliert, der im Wasser bei zunehmender Tiefe auftritt. Im Schnitt entsprechen dabei 10 Meter Tiefe circa 1 bar. Somit wird gewährleistet, dass Tauchlampen unter Realbedingungen funktionsfähig sind.

Die Berührungs- und Fremdkörperschutzprüfungen werden durch Messsonden und Kraftmesseinrichtungen für alle Anforderungen bis Schutzart IP6X durchgeführt.